In dieser Rubrik möchte ich die technischen und logischen Abläufe einzelner elektromechanischer Bauteile erläutern.

Die Funktions Beschreibungen stammen von einer  Lancia Thesis eLearn CD, wo bis ins Detail die  Zusammenhänge zwischen einzelnen Komponenten erklärt werden.

Auf dieser Basis kann man dann mögliche Fehlerquellen finden, oder sich eventuelle "Merkwürdigkeiten" erklären.

Durch die immer weiter fortschreitende Entwicklung der Elektronik bietet es sich an, Elektronik für fortschrittlichste Sicherheitseinrichtungen zu verwenden, wie beispielsweise das EPB (Electric Parking Brake) oder "elektrische Parkbremse".

Die elektrische Parkbremse hat folgende Vorteile:

  • durch die Verwendung eines Schalters anstelle des herkömmlichen Hebels wird zum Lösen der Handbremse wenigerKraft benötigt,
  • die Seilzüge der Handbremse sind durch elektrische Kabel ersetzt, so dass nicht mehr das Problem mit dem Einfrieren der Handbremsseile besteht,
  • höhere Sicherheit dank einer dem ABS ähnlichen Software, die verhindert, dass die Handbremse bei fahrendem Fahrzeug die Hinterräder blockiert,
  • maximale Bremsleistung unter beliebigen Einsatzbedingungen,
  • kindersicher.



Das System "Autoapply" hat grundsätzlich zwei Funktionen:

  • automatisches Anziehen der Handbremse nach dem Abstellen des Motors. Wenn der Motor abgestellt wird, wird die Parkbremse angezogen und kann erst wieder mit dem entsprechenden Schalter gelöst werden (Sicherheitsmaßnahme). Erst nach einem erneuten Anlassen des Motors kann die Handbremse gelöst werden. Über das zentrale Display kann der Fahrer diese Funktion für einen Zyklus deaktivieren, indem dem System mitgeteilt wird, die Handbremse nach dem Abstellen des Motors nicht automatisch anzuziehen.
  • automatisches Anziehen der Handbremse nach dem Öffnen der Fahrertür bei laufendem Motor. Hält der Fahrer das Fahrzeug an, ohne den Motor abzustellen und steigt aus dem Fahrzeug aus, so wird das der Elektronik über den Schalter an der Fahrertür gemeldet und die Handbremse wird automatisch angezogen.


Ist die Funktion "Autoapply" deaktiviert und der Motor wird abgestellt, wird die Handbremse erst angezogen, wenn die Taste für die Handbremse gedrückt wird.


DAA (Drive Away Assistent = Helfer beim Wegfahren)


Das System Drive Away Assistent, auch "Hillholder" genannt, ermöglicht das Anfahren an einer Steigung, ohne dass dabei das Fahrzeug nach hinten zu rollen beginnt. Wird das Fahrzeug an einer Steigung oder an einem Gefälle angehalten und die Handbremse zieht sich an, so wird diese beim anschließenden Druck auf das Gaspedal automatisch gelöst, ohne Eingriffe durch den Fahrer.

Ein in die Elektronik integrierter Neigungssensor erkennt die Bewegung der geneigten Karosserie und löst beim Anfahren die Handbremse. Die Software der Elektronik wurde so programmiert, dass die Handbremse an einem Gefälle langsamer gelöst wird als bei einer Steigung. Dieses System bietet den Vorteil, dass bei einem versehentlichen Druck auf das Gaspedal, der Fahrer noch genug Zeit hat, um das Fahrzeug anhalten zu können.

EIGENSCHAFTEN

Der adaptive Regler für konstante Geschwindigkeit ACC (Adaptive Cruise Control) hilft dem Fahrer sowohl die Fahrzeuggeschwindigkeit als auch den Abstand zum voraus fahrenden Fahrzeug zu kontrollieren und das Fahrzeug mit der gewünschten Geschwindigkeit zu fahren, ohne das Gaspedal bedienen zu müssen.
Das System trägt dazu bei, die Ermüdung beim Fahren auf Autobahnstrecken besonders bei langen Reisen zu vermindern, weil die gespeicherte Geschwindigkeit beibehalten und gleichzeitig die aktive Fahrsicherheit erhöht wird, indem zum voraus fahrenden Fahrzeug ein zur Geschwindigkeit angemessener Abstand gehalten wird. Die Fahrt mit gleichbleibender Geschwindigkeit trägt außerdem dazu bei, den Verbrauch zu verringern und den Verkehrsfluss zu verbesseren.
Das elektronisch gesteuerte System arbeitet autonom und braucht deshalb keine Kommunikation zwischen den Fahrzeugen oder Fahrzeuge, die mit einem ähnlichen System ausgestattet sind.

Der Geschwindigkeitsregler ist kein "Autopilot", sondern ein Hilfssystem für den Fahrer bei der Fahrt und deshalb bleibt die volle Verantwortung für die Fahrmanöver, das Einhalten der Verkehrsregeln und die Beachtung aller mit dem Verkehr zusammenhängenden Umstände beim Fahrer.

Das adaptive Cruise Control ist kein Antikollisionssystem: es kann weder Hindernisse auf dem Fahrweg erkennen und melden, noch kann es das Fahrzeug beim Auftauchen eines Hindernisses abbremsen. Jeder Eingriff des Fahrers über die Bremse, die Kupplung oder das Gaspedal hat Vorrang gegenüber dem Geschwindigkeitsregler, so dass die Verantwortung für die Straßensicherheit immer und allein beim Fahrer des Fahrzeugs liegt.

die maximale automatische Verzögerung durch das System beträgt 2,5 m/s² und ist hinsichtlich der tatsächlichen Leistung der Bremsanlage des Fahrzeugs eingeschränkt. Eine eventuelle Notbremsung kann daher nur vom Fahrer selbst durchgeführt werden.

Der Geschwindigkeitsregler sollte nur dann aktiviert werden, wenn die Fahrstrecke es über eine ausreichende Entfernung zulässt, sicher mit konstanter Geschwindigkeit zu fahren.

Das System kann nur eingeschaltet werden, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit zwischen 30 und 160 km/h beträgt und wird durch Druck auf das Brems- oder Kupplungspedal automatisch abgeschaltet. Wenn bei eingeschaltetem System die Geschwindigkeit unter 30 km/h fällt oder über 160 km/h steigt, wird der Fahrer durch ein akustisches Signal darauf aufmerksam gemacht, dass er wieder die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen muss.